Die Ära Werner Morath

... ein Wintersportbegeisterter Mensch dem der Skiclub Langenordnach viel zu verdanken hat ...

Werner Morath kam 1967 als Grundschullehrer nach Langenordnach.
Sein erster Einsatz war beim Kinderskifest der Schulen in Langenordnach und Schwärzenbach, wo es schon trainierte Kinder gab. Da die ersten Plätze fast ausschließlich an die Schwärzenbacher gingen, wollte Morath das Ungleichgewicht verschieben und begann den Schulsport zu forcieren. Außerdem stellte er eine Trainingsgruppe für sechs- bis 15jährige auf. Im Schulsport wurde am nachmittag am Hang beim Oberwirts Halde Skigefahren. Doch in erster Linie wurde damals dem Langlauf gefrönt. Da es noch keine Loipengeräte gab, musste „von Hand“ gespurt werden. Der erste Ausflug im ersten Winter ging auf den Hochberg, doch die ungeübten schafften die Abfahrt nicht mehr und wurden abwechselnd von Morath auf den Schultern nach unten gefahren.

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Auch im Sommer wurde fleißig trainiert.
Als einmal bei einem Fußballnachmittag plötzlich heftiger Regen aufkam, zögerte der Lehrer nicht lange und stapelte alle 15 Kinder in seinem blauen VW Käfer. Nach den ersten Jahren des Trainings der Langenordnacher Kinder war das erste Ziel erreicht: Beim Kinderskifest lagen nicht mehr nur die Schwärzenbacher vorne.

Dann begannen die Kinder an den Wettkämpfen umliegender Skiclubs teilzunehmen.
Für die ersten größeren Erfolge zeichnete Xaver Knöpfle aus Schwärzenbach. Er gewann im Winter 1971/72 sämtliche Langläufe im Schwarzwald in seiner Klasse und qualifizierte sich für die Deutschen Schülermeisterschaften.

Moraths Herz schlug jedoch am höchsten für die Staffelrennen im Langlauf. Viele Bezirks-Jugendmeistertitel und auch der Titel für die Senioren wurden geholt. Auch an den Deutschen Meisterschaften der Vereinsstaffeln wurde des öfteren teilgenommen. „Die guten Leistungen bei den Staffelwettbewerben waren nur möglich, weil jeder Athlet sich gegenüber den Einzelrennen zu steigern vermochte und wir ein gutes Team samt Trainer waren“, sagte Morath im Rückblick.
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Von Anfang an war ihm die Gemeinschaft und Geselligkeit ein großes Anliegen, so dass er sich besonders für gemütliches Beisammensein nach dem Sport begeisterte. Diese Gabe konnte er auch sehr gut weitergeben, so dass dies im SC Langenordnach bis heute von vielen Vereinsmitgliedern so gelebt wird.

Werner Morath´s Erfolge und seine Ideen waren im Hochschwarzwald bald bekannt und so wurde er zuerst Sportwart und nach vier Jahren Obmann im Skibezirk IV Hochschwarzwald. In über 40. Jahren in diesem Amt prägte er den Wintersport und insbesondere den Langlaufsport wie kein anderer im Hochschwarzwald. Selbstlos, kreativ sowie immer im Sinne des Sports und des Ehrenamtes brachte er sich im Bezirk und im Skiverband Schwarzwald ein.

Mit Offenheit und Verhandlungsgeschick wurde er dann zum Sprecher der 7 Bezirke im Skiverband ernannt.

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Bei allem Streben nach Olympia und internationalen Erfolgen ist ihm bis heute bewusst, dass die Erfolge der Nationalmannschaften an der Basis in den Vereinen entstehen und die kleinen Pflänzchen in den Vereinen durch ehrenamtliche Trainer und Idealisten gezogen werden. Über all die Jahre hat er sich dafür eingesetzt, dass die Balance zwischen Stützpunkten und Vereinen ausgeglichen ist und beides in unserer Region gefördert wird.
Werner Morath führte sämtliches Engagement als gewissenhafter Perfektionist aus und war jederzeit in der Lage sich auch in „bedeutenden“ Gremien für die Sache des Sports einzusetzen.
Besonders beliebt ist Werner Morath, weil er zu jeder Gelegenheit mit Anekdoten und Witz die Anwesenden zum Lachen und dem Ehrenamt so auch Spaß bringt.

Bis heute ist Werner Morath fester Bestandteil im Wettkampf- und Rechenbüro des SC Langenordnach und keiner hat so wie er die Veränderung mit Einzug der Auswertetechnik im Wettkampfsport begleitet.
Auch ist er als Freizeitsportler sehr aktiv und bringt es im Sommer auf dem Fahrrad sowie im Winter auf den Langlaufskiern zu vielen absolvierten Kilometern.

Der SC Langenordnach und auch der Hochschwarzwald wäre heute um einiges ärmer, wenn es den „sportverrückten“ Grundschullehrer in Langenordnach nicht gegeben hätte. Seine bescheidene Art und sein Engagement für den Sport machen ihn zu einem ganz großen Vorbild.

Im September und Oktober 2015 wurde Werner Morath mit stehendem Applaus, sowohl bei der Bezirksversammlung als auch dem Verbandstag des SVS mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Bezirks IV  sowie mit der "Goldenen Verbandsnadel" ausgezeichnet. Sein Leben für das Ehrenamt und den Skisport wurde hiermit zurecht gewürdigt.

In Summe aller Tätigkeiten und Ämter schaffte er es auf 122 Jahre im Ehrenamt ... und alles begann mit seiner Arbeit in Langenordnach und den "Buben" vom Skiclub Langenordnach. Hinter all dem stand über die ganze Zeit seine verständige Frau Irmtrud, welche ihm den Rücken frei gehalten hat und hier große Anerkennung und Dank verdient.

Vielen Vielen Dank für alles !!!


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